Notfall-Einsatz mit meinem Stammgast
In Absprache darf ich diese wichtige Erfahrung mit euch teilen!
Nach vielen Rollenspielen kannten wir uns über viele Jahre sehr gut. Über meinen beruflichen Background, war ich über gängige Erkrankungen, Symptome bereits im Bilde. In Vorgesprächen hatte er von Warnzeichen berichtet – auf meine Anweisung hin ließ er sich untersuchen: ein versteckter Schlaganfall wurde erkannt und behandelt.
Da ich zuvor privat einen Freund mit schwerem Schlaganfall betreute, war ich ohnehin mitten im Thema. Bei unserer WorstCase Session wirkte mein Gast stabil. Bei uns ging es bewusst ohne jegliche körperliche Anstrengung los, bis er plötzlich sagte er fühle sich komisch. Ich beruhigte ihn, hielt ihn im Gespräch um weitere Signale sofort zu erkennen und verlagerte vorsorglich seine Position um das Herz zu entlasten. Ich wusste sofort das es Ernst um ihn steht. Einige Momente später setzte der Netleg ein, ein Ruck in den Augen, – ein Hirnschlag ist geschehen – seine linke Körperhälfte sackte ab.
Absolute Lebensgefahr – jede Sekunde und jeder Handgriff muss sitzen!
Ich rief den RTW, blieb ruhig und gab ihm Halt und am Telefon alle wichtigen Infos kurz und bündig durch. Bis die Sanitäter übernahmen. Ein falscher Handgriff – das hätte ich mir nie verziehen! Doch er überlebte, weil ich wusste was als Erst-Helfer zu tun ist und Ruhe bewahren konnte. Nachdem mein Gast in den RTW verbracht wurde, löste sich alles. Ich bin ehrlich Leute, ich war fix und fertig da man bei einem Herzinfarkt mit Hirnschlag von außen nicht sehen kann wie stark das Hirn gerade einblutet und unklar war ob er das überlebt.
– Er hat zum Glück haarscharf überlebt!
Seinen Genesungsweg durfte ich von Beginn an begleiten. Wir reflektierten diesen Tag einige male, dass bescherte uns einige glorreiche Insider Witze bei zuckerfreien Muffins! Das war für seine Therapie wichtig, aber ebenso auch für mich um das zu verarbeiten. Noch heute stehen wir in Kontakt, und es freut mich zu sehen, dass er auch Jahre später an seiner Genesung arbeitet, denn ein Folgeschaden blieb leider nicht aus. Zwei Jahre später kehrte er an den Ort des Geschehens zurück – geplant, abgesprochen und mit SafeSpace abgesichert. Ich bin vor stolz förmlich geplatzt, er kam mit einer Gehhilfe bewaffnet alleine die Treppe hoch. Das mag nicht nach viel klingen, aber es war eins meiner größten Highlights die mir für immer im Gedächtnis bleiben!
Diese Erfahrung war ein Grund, warum ich in meinen Workshops gezielt verpflichtend: Anatomie Kenntnisse, Erste Hilfe im SM Bezug und Einblicke über häufige Erkrankungen, Symptome etc. aufgriff.
T. – Ich wünsche dir das du mit echter Lebensfreude alt und grau werden kannst und wir noch einigen kreativen Unfug miteinander erleben werden! Prägende Highlights der guten Sorte!